Die Psychologinnen: Was ist los im Kopf?

Mini-Folge 15: Wie Emotionen entstehen - ein komplexes Zusammenspiel von Körper und Geist

Julia Pouly und Katja Tressel Season 2 Episode 15

In unserer neuen Minifolge nehmen wir dich wieder einmal mit auf eine spannende Reise in die Welt der Gefühle. Wir gehen der Frage nach, wie Emotionen eigentlich entstehen und welche Faktoren unsere Emotionen beeinflussen.

Bist du neugierig geworden? Dann hör rein und erfahre mehr über das faszinierende Zusammenspiel von Körper und Geist, das unsere Emotionen prägt! 

Hosts: Julia Pouly und Katja Tressel
Musik von ComaStudio
Coverphoto von Julia Pouly @lens_ofthemind 

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Minifolge: Wie entstehen Emotionen:


Willkommen zum Adventskalender von "Was ist los im Kopf".

Wir sind die Psychologinnen Katja Tressel und Julia Pouly, und heute öffnen wir das Türchen zur spannenden Frage: Wie entstehen eigentlich Emotionen?


Emotionen – Freude, Trauer, Angst und mehr

Wir alle kennen Emotionen wie Freude, Trauer, Angst, Wut, Ekel, Liebe oder Überraschung. Sie beeinflussen unser Denken, unser Handeln und sind körperlich spürbar. Doch wie genau entstehen sie? Sind Emotionen nur eine Folge von körperlichen Prozessen? Eine Reaktion auf äußere Reize? Oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle?

Früher glaubte man, Emotionen entstünden rein körperlich. Beispielsweise sah man einen Bären, das Herz raste, man bekam Angst und rannte weg. Doch so einfach ist es nicht. Emotionen sind vielschichtig und werden durch verschiedene Einflüsse geformt.


Emotionen und Interpretationen

Ein Beispiel: Du sitzt abends alleine zu Hause und hörst ein lautes Geräusch. Dein Körper reagiert: Das Herz klopft schneller, die Atmung wird heftiger. Doch was fühlst du? Ist es Angst? Überraschung? Neugierde?

Es gibt keine eindeutige Zuordnung von körperlicher Reaktion zu einer bestimmten Emotion. Vieles hängt von deinen Gedanken ab: Denkst du an einen Einbrecher, empfindest du vielleicht Angst. Denkst du an den Wind, beruhigst du dich schneller.


Emotionen sind formbar

Emotionen bieten Interpretationsspielräume, die wir aktiv nutzen können. Zum Beispiel kann das Herzklopfen vor einem Vortrag als Panik interpretiert werden – oder als freudige Aufregung. Die bewusste Bewertung von körperlichen Signalen beeinflusst, wie wir unsere Emotionen wahrnehmen und erleben.


Emotionen sind wie Wellen

Emotionen sind nicht dauerhaft; sie kommen und gehen wie Wellen. Diese Erkenntnis hilft uns, Emotionen auszuhalten und sie nicht zu unterdrücken. Mit der Zeit lernen wir, Emotionen bewusst zu regulieren, statt uns von ihnen mitreißen zu lassen.


Faktoren, die Emotionen prägen

Neben Gedanken spielen auch folgende Faktoren eine Rolle:

  • Vergangene Erfahrungen: Wer einmal schlechte Erfahrungen mit einem Hund gemacht hat, reagiert anders auf Hunde als jemand mit positiven Erlebnissen.
  • Soziale Einflüsse: Emotionen wie Freude oder Angst können ansteckend sein. Wir sind Herdentiere und lassen uns oft von der Stimmung anderer beeinflussen.
  • Interpretationen: Unsere Bewertung einer Situation – ob positiv oder negativ – beeinflusst die entstehende Emotion maßgeblich.


Emotionen im Alltag regulieren

Dieses Wissen können wir nutzen, um besser mit Emotionen umzugehen. Ein Beispiel: Im Stau zu stehen, kann Ärger hervorrufen – oder als Gelegenheit gesehen werden, den Lieblingssong oder einen interessanten Podcast zu hören. Die Situation ist dieselbe, aber die Interpretation macht den Unterschied.


Fazit

Emotionen sind ein komplexes Zusammenspiel aus Körper, Gedanken, Erfahrungen und sozialen Einflüssen. Indem wir lernen, wie sie entstehen, können wir unsere emotionale Reaktion bewusst steuern und unser Wohlbefinden verbessern.

Hört gerne auch in unsere ausführliche Podcast-Folge zu Emotionen rein – dort gehen wir noch tiefer ins Thema.

Vielen Dank fürs Zuhören! Bis morgen




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