Die Psychologinnen: Was ist los im Kopf?

Prokrastination - Schluss mit Aufschieben: Hintergründe & Strategien

Julia Pouly und Katja Tressel Season 3 Episode 5

Warum räumen wir den Kühlschrank aus, wenn wir eigentlich die Steuer machen sollten? In dieser Folge sprechen wir über das psychologische Phänomen der Prokrastination, und warum Aufschieben nichts mit Faulheit zu tun hat.

Wir erklären, wie Prokrastination als kurzfristige Emotionsregulation funktioniert, welche Rolle Persönlichkeit, Gedankenmuster und Lernerfahrungen spielen und wie du liebevoll neue Strategien gegen das chronische Aufschieben entwickeln kannst. 

Mit dabei: Erkenntnisse aus dem Buch „Prokrastination – Extremes Aufschieben“ von Anna Höcker und viele praktische Impulse aus Psychologie und Coaching.

Den begleitenden Blog-Beitrag findet ihr auf http://die-psychologinnen.de/blog/

 Hosts: Julia Pouly und Katja Tressel
 
Musik von ComaStudio

Coverphoto von Julia Pouly @lens_ofthemind 

Schreibt uns gerne eine Nachricht.

Katja Tressel: Ja, Hallo, Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge. Was ist los im Kopf? und heute beschäftigen wir uns mit der Frage: Warum räumen wir eigentlich unseren Kühlschrank auf? Wenn wir stattdessen besser die Steuererklärung machen sollten.

Katja Tressel: Vielleicht erkennt ihr schon das Thema hinter dieser Frage. Es geht um das Thema Prokrastinieren.

Katja Tressel: Oder Aufschiebeverhalten. und ich freue mich drauf jetzt.

Katja Tressel: Nein, weiß ich nicht. 3 Viertel Stunde mit Julia über das Thema zu sprechen. Hallo, Julia.

Julia Pouly: Hallo, ganz spannendes Thema. Also, ich muss sagen, ich habe damit noch nie zu tun gehabt in meinem ganzen Leben. Ich mache immer alles.

Katja Tressel: Ja. Ich auch nicht. Ich habe natürlich auch das Skript für die Podcast-folge war wahnsinnig viel vorher. Jetzt fertig.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Viel früher als sonst. Also gar kein Ding.

Julia Pouly: Deswegen: Ja, ich finde, man kann ja da wirst du ja noch machen. Nochmal.

Katja Tressel: Ich.

Julia Pouly: So differenzieren. Also, es gibt ja das würde ich jetzt mal sagen, auf einem Spektrum darauf drauf. und ich denke, es geht ja auch darum, einfach das zu verstehen, dann auch nicht so hinter also.

Julia Pouly: Was hat so die Forschung gesagt? Wozu ist das eigentlich gut? Warum machen wir das.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: und dann gibt es natürlich auch die super tipps im Anhang. Was man.

Katja Tressel: Genau wie was können wir tun, wenn wir prokrastinieren. Also erst mal so ein bisschen, um in die Theorie zu gehen. Es gibt einen sehr bekannten Forscher, den Joseph Ferrari.

Katja Tressel: Der sich sehr intensiv mit Prokrastination auseinandergesetzt hat und der definiert. Prokrastination als ein Aufschiebeverhalten. Also, man schiebt so lange auf eine Aufgabe, bis man ein subjektives Unbehagen fühlt, also das heißt.

Katja Tressel: Man schiebt es so lange vor sich her, bis es einem wirklich schlecht geht, damit und man dann endlich beginnt. Oder vielleicht doch eine Ausrede findet.

Katja Tressel: Warum man es nicht geschafft hat, die Aufgabe zu erledigen. und es ist aber, sodass es.

Katja Tressel: Nicht ein Thema von Faulheit ist. Es ist auch kein Thema mangelnder Selbstdisziplin oder schlechten Zeitmanagements. Sondern im Grunde sagt Ferrari und auch andere Forscher.

Katja Tressel: Innen. Dass Prokrastination eine Strategie zur Emotionsregulation ist bzw. zur kurzfristigen Stimmungsverbesserung.

Katja Tressel: Was wir dann nämlich machen, wenn wir Aufgaben. Vor uns herschieben, ist, dass wir unangenehme Emotionen erst mal vermeiden. Das klingt jetzt ein bisschen paradox, weil ich ja gerade gesagt habe. Irgendwann geht es uns richtig schlecht. Damit aber im Moment, wo wir uns entscheiden, die Aufgabe aufzuschieben, geht es uns erst mal besser.

Julia Pouly: und dann irgendwann geht dann die Waagschale in die andere Richtung. Wenn es dann zu unangenehm ist, wo dann das nichttun so unangenehm ist. Dass es dann wieder gleich aufwiegt, unangenehm die Aufgabe zu machen. Also, so stelle ich es mir jetzt irgendwie gerade vor.

Katja Tressel: Richtig? Ja, genau, naja, man kennt es Also ich. Oute mich jetzt mal in gewissen Lebensbereichen, und das ist vielleicht, was wo wir nachher noch ein bisschen tiefer einsteigen können.

Katja Tressel: In manchen Bereichen prokrastiniere ich auch gerne. Woran liegt es dann also? Wir schieben ja eher Aufgaben auf, die wir als unangenehm empfinden, schwierig frustrierend, die keine Bedeutung für uns haben, die vielleicht langweilig sind, die vielleicht Angst auslösen. Also, es gibt eine ganze Palette von Gründen.

Katja Tressel: Warum wir eine Aufgabe nicht angehen. und die negativen Gefühle, die wir dann vermeiden wollen.

Katja Tressel: Wenn wir die Aufgabe nicht erledigen, sind Ärger, Frust, Langeweile, Unsicherheit, Stress, Angst usw.

Julia Pouly: Also, ich habe bei mir entdeckt, dass es eigentlich immer. Also ich dahin komme zu diesem Punkt, wo man dann progressioniert.

Julia Pouly: Wenn ich nicht weiß, wie es geht.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Wenn ich da so eine Unsicherheit habe, wenn ich irgendwie das Gefühl habe, oh, ich kenne mich nicht aus. Ich weiß das nicht. Es ist dann irgendwie so ein Nebel, wo man auch nicht genau weiß, dauert das jetzt 5 min oder 5 h.

Katja Tressel: Mhm. Ja.

Julia Pouly: Ich kann es vielleicht falsch machen und so, dann gibt es irgendwie Konsequenzen wieder.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: und ja, Also, ich merke dann, solange da ein Nebel ist und ein großes Monster im Nebel irgendwie wartet, wo man überhaupt nicht genau weiß, wann zu tun ist. Man weiß nur: oh, das kann nicht gut werden.

Katja Tressel: Ja, du sprichst ja schon einige der Emotionen jetzt an und Ursachen, die ich gerade aufgezählt habe, nämlich so Angst, Unsicherheit usw., Vielleicht eine Angst auch vor Frustration, wenn du sagst, es kann nicht gut werden.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: und dann sind wir auch schon bei dem Thema, dass ja auch unsere Gedanken und Einstellungen. So einem Thema oder einer Aufgabe auch.

Katja Tressel: Beeinflussen also nicht nur die Emotionen, sondern auch, Wie denken wir drüber. Beeinflussen, ob wir eine Aufgabe als unangenehm empfinden oder nicht.

Katja Tressel: Also wie du zum Beispiel sagst, das kann gar nicht gut werden. Das wär so ein förderlicher Gedanke für Prokrastination im negativen Sinn.

Julia Pouly: Ja. Ja, wenn es irgendwas ist. Es gibt ja Aufgaben, wo Fehler erlaubt sind, oder er ist dann kreativ, wo man sagt: okay, dann machen wir es nochmal. und dann gibt es ja Aufgaben.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Wenn ich meine Steuererklärung falsch mache, dann habe ich immer geglaubt: was sind die Konsequenzen und dann stehen die hier vor der Tür, und alles wird gepfändet, riesen Nachzahlungen, so da kann man so richtig.

Katja Tressel: Richtig. Ja.

Julia Pouly: Dramatische Sachen, wo man dann, wenn man es.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Noch nicht gemacht hat, hat man auch die großen Fehler noch nicht gemacht.

Katja Tressel: Richtig richtig? Also, es ist merkt schon, das ist so ein Thema von Selbstschutz. Erst mal Also, man kann auch sein Selbstwertgefühl damit schützen, weil man hat ja dann den Fehler noch nicht gemacht.

Julia Pouly: Genau.

Katja Tressel: Im Grunde ist es ja eine kluge. Also erst mal kluge Strategie, einen sofort kurzfristig unangenehmen Gefühlen zu schützen. Aber langfristig hat es dann halt zumindest wenn wir jetzt chronisches Prokrastinationsverhalten zeigen.

Katja Tressel: Doch deutlich negative Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit und auch auf unsere Beziehungen. Im schlimmsten Fall.

Julia Pouly: Also, ich habe in meinem Leben ja auch mehrere.

Katja Tressel: Also was?

Julia Pouly: Abschlussarbeiten geschrieben und Bachelorarbeiten und Masterarbeiten.

Katja Tressel: Ich hab grad dran gedacht. Ja.

Julia Pouly: und ich bin über die Jahre besser geworden. Also, meine letzte Masterarbeit war wesentlich entspannter als meine allererste Bachelorarbeit.

Katja Tressel: Ja. Ja.

Julia Pouly: Da erinnere ich mich noch an dieses. So panische Sachen und wo man weiß, die deadline kommt und so, und man ist dann einfach, kommt in so einen Tunnel rein und ist dann gleichzeitig irgendwie am verzweifelt und macht sich dann so Vorwürfe. Warum habe ich nicht jetzt irgendwie 3 Wochen vorher. Da habe ich dann irgendwie so viel rumgedudelt und dann noch ganz viel Recherche gemacht und so, warum so auf den letzten Drücker und sowas.

Katja Tressel: Ja. Ja.

Katja Tressel: Für.

Julia Pouly: und gleichzeitig auch irgendwie dann dieses. Dass es einen so anspornt, wo man halt weiß.

Julia Pouly: Man kann jetzt nicht die Augen zumachen. Also, es ist so. Diese deadline ist da.

Katja Tressel: Ja. Richtig? Ja.

Julia Pouly: und ich weiß noch am Schreiben, und dann bin ich da wieder zu meinen Eltern gegangen und mein Vater dann auch schon gelesen und korrigiert, wo ich dann wusste, okay.

Katja Tressel: Parallel.

Julia Pouly: Ja bis 20 Uhr wollte ich abgeben.

Katja Tressel: Ja ich. 23 Uhr 58 hochladen. Am Abgabetermin.

Julia Pouly: Ähm. Genau, und es gibt aber ja gleichzeitig so eine also sehr viel Energie. Also sehr anstrengende Energie, weil das halt ja so sehr angstgeladen und so drück Also, man sieht so dieses.

Katja Tressel: Vielen Dank. Vielen Dank.

Julia Pouly: Von der Guillotine, die.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: und gleichzeitig ist es ja unglaublich effektiv. Also, man schafft dann ja richtig, was. Wenn man weiß, man muss.

Katja Tressel: Ja, das stimmt. Also, man ist ja dann auch unter Adrenalin. und wenn man also es gibt ja dieses vielleicht, Also, ihr könnt auch gerne nochmal die Stressfolge anhören und die Dopaminfolge.

Julia Pouly: Vielen Dank.

Katja Tressel: Da gibt es noch ein paar Hintergrundinformationen zu dem, was bei Stress. Passiert in uns, aber wir brauchen ja auch einen gewissen Stress oder eine gewisse Anspannung. Stress und Adrenalinspiegel tut uns ja gut, um Hochleistung vollbringen zu können.

Katja Tressel: Schwierig wird es ja dann, wenn es zu viel ist und in so einen Freeze oder flight oder fight-modus kommen.

Julia Pouly: Aber. Die Kosten.

Julia Pouly: Die Kosten sind halt hoch, also hinterher.

Katja Tressel: Wichtig.

Julia Pouly: Ist man dann fertig. Man hat natürlich auch dann weniger Zeit, kann weniger genau arbeiten und so, ich habe auch das Gefühl, ob es vielleicht eine Kollation auch zum Alter geht, wo ich denke, damals als so junges Hühnchen.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: Konnte ich das eher dann auch noch leisten, in letzter Minute Vollgas zu geben. und ich hatte auch den Luxus, ohne jetzt Kinder und Arbeits und sonstige Verpflichtungen dann halt zu sagen: okay, danach bin ich einfach eine Woche komplett weg vom Fenster und ausgelutscht.

Julia Pouly: und habe dann die Zeit, das auch wieder irgendwie mich.

Katja Tressel: Zu regenerieren? Ja.

Julia Pouly: Ich habe dieses Denglash nur Ja zu Recovern wollte ich jetzt sagen.

Katja Tressel: Ja genau.

Julia Pouly: Es regenerieren ordentliches ordentliche Sprache. Hier.

Katja Tressel: Also genau, was du gerade beschrieben hast. Es gibt da in der Forschung den Begriff des last Minute Miracles: Ja, Das ist so auch eigentlich ein Gedanke, den man sich selber vorgaukelt, um zu sagen: ja, wieso also auf die letzte Minute mache ich immer die besten Dinge. Wir wissen es ja eigentlich nicht, ob es wirklich das Beste ist, was rauskommen kann. und wie du schon sagst, die Kosten sind relativ hoch.

Julia Pouly: Genau. Ja.

Katja Tressel: und. Was aber auch.

Katja Tressel: Die Krux bei diesem ganzen Prokrastinationsverhalten ist, ist. Dass es ja kurzfristig, wenn wir aufschieben, dafür sorgt, dass es uns besser geht, dann kriegen wir auch so einen kleinen Dopaminkick.

Katja Tressel: Oder wir machen was anderes. Was uns mehr Spaß macht, gibt auch einen Dopaminkick, und dann lernen wir also, wir verstärken quasi selber unser Verhalten. Aufzuschieben, weil ja wir kurzfristig erst mal.

Katja Tressel: Einen Gewinn dadurch haben, dass wir aufgeschoben haben. Also, es ist ein Teufelskreis, der da entsteht, und das wird so, als der sogenannte hedonik shift hedonistische.

Julia Pouly: Da gibt es doch.

Katja Tressel: Shift bezeichnet. Wenn man eben was tut, was einem mehr Spaß macht.

Julia Pouly: Da gibt es doch auch irgendwie so einen Spruch von irgendeinem. Ich habe jetzt, ich glaube, irgendein Schriftsteller hat das mal gesagt, dass man immer irgendwie eine ganz wichtige, unangenehme Aufgabe auf der To-do-liste haben soll, damit alles andere auch erledigt wird. Das heißt, wenn man ein Buch schreiben möchte, sollte man auf jeden Fall seine Steuererklärung aufschieben oder irgendwie weiß nicht.

Katja Tressel: Hm. Ja.

Julia Pouly: Das große ausmessen, je nachdem, was für einen unangenehm ist, Aber dann weiß man, dass. Das zweite auf der Liste eine viel größere Chance hat, dann auch erledigt zu werden.

Katja Tressel: Kluge Strategie zur Priorität. Wenn man sich kennt und weiß, man neigt zu Aufschiebeverhalten. Man nimmt sich einfach die.

Katja Tressel: Die 2 unangenehmsten Aufgaben, die man hat, und setzt die unwichtigere, auf. Rio 1 und die wichtigere auf Rio 2.

Julia Pouly: Vielen Dank.

Katja Tressel: Könnte funktionieren. Mhm.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: Genau also generell. Also ich. Merke, so wie du ja meintest. Man bringt sich das ja auch selber bei. Das heißt ja, aber auch man hat ja die Möglichkeit, da auch mit auszusteigen, weil.

Julia Pouly: Ich heiße noch. Also. Es geht mir nicht gut, wenn ich halt sowas habe, was so über mir eigentlich schwebt, wo ich hasse, oh, ich müsste eigentlich und dann macht man andere Sachen ist aber nicht auch ganz bei der Sache, Oder genau hat dann vielleicht auch schöne Sachen im Kalender und ist dann irgendwie weiß nicht draußen an der Natur, was ja auch wichtig ist und so und gleichzeitig.

Katja Tressel: Ist. Mhm.

Julia Pouly: Fällt es mir immer noch schwer, auch wo ich mich da. Versuche, besser zu kompartimentisieren zu sagen: okay, ich bin jetzt im Moment, und wenn Pause ist, ist Pause, und wenn Arbeit ist ist Arbeit, und wenn Familienzeit ist, Familienzeit.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Aber ich finde, wenn man weiß, man hätte es früher schon machen können und sowas. Es ist ganz schwer, das abzuschalten, was so an einem Nagt.

Katja Tressel: Ja auf jeden Fall. Also, das geht mir auch so. Wenn ich Aufgaben vor mir herschiebe, das kann dann wirklich tagelang auch bei mir zu schlechter Stimmung führen, was ich dann oft auch erst merke nach einer Zeit und frage mich: was ist denn eigentlich? Warum bin ich denn so angespannt? und dann kommt die verdrängte Aufgabe hoch.

Katja Tressel: Also ja und. Es ist halt wirklich so, wenn wir chronisch prokrastinieren und übrigens.

Katja Tressel: Es gibt nicht so etwa 20% der Erwachsenen, so laut Forschungsergebnissen von Ferrari, zumindest. Kontrastieren chronisch.

Katja Tressel: Das ist schon eine Menge. Das ist ein Fünftel. und dann gibt es halt gelegentliches Prokrastinieren, was jetzt ja kein Drama ist. Man kann ja auch mal was aufschieben.

Katja Tressel: Oder vor sich herschieben, solange man so im Grunde im Leben gut klarkommt. Wenn man das aber chronisch macht, dann gibt es halt wirklich langfristig negative Folgen.

Katja Tressel: Also Schuldgefühle, Stress, Angst haben wir ja gerade auch schon besprochen. Durch den chronischen Stress kann es dann aber auch gesundheitliche Beeinträchtigungen geben. Also, du kannst dann Schlafstörungen kriegen. Du kannst Magenprobleme, Kriegen, chronische Verspannungen, Kriegen.

Katja Tressel: Dein Selbstwirksamkeitserleben wird, immer weniger werden. Du wirst ja auch immer weniger glauben, dass du deine guten Vorsätze umsetzt, weil du es ja nie machst. Also du kommst dann wirklich in so eine Negativspirale. und man weiß, dass Prokrastination in chronischer Form die Lebenszufriedenheit.

Katja Tressel: Mindert und. Vor allem bezüglich Einkommen und Arbeitssituation. Also kann man sich auch vorstellen, man wirkt ja dann auch unzuverlässig.

Katja Tressel: Dann kriegt man vielleicht nicht so die wichtigsten Aufgaben. und das steht dann vielleicht einer Karriere auch im Weg, wenn man das denn haben will, eine Karriere. Das ist ja nochmal ein anderes Thema.

Katja Tressel: und man weiß auch, dass. Prokrastination, Stress.

Katja Tressel: Auch Depressivität und burnburnout verstärken kann. Jetzt ist es so prokrastinieren, kann einerseits ein Symptom für eine andere psychische Erkrankung sein, zum Beispiel eben Depression.

Katja Tressel: Es kann ein Zeichen der Neurodiversität sein, zum Beispiel Adhs. Da ist Ferrari nicht ganz mit einverstanden, aber es gibt diese. Diese Auffassung.

Katja Tressel: Es kann aber auch ein eigenständiges Thema sein, also dass man einfach. Schwierigkeiten mit der Selbstregulation hat.

Katja Tressel: und naja, wie ihr jetzt wahrscheinlich merkt. Es ist ein komplexes Verhalten. und es ist verwurzelt, in der Schwierigkeit, mit negativen Emotionen umzugehen, die eben mit Aufgaben in Zusammenhang stehen.

Julia Pouly: Ich finde das total spannend, weil es ja wirklich so eine ganz große Bandbreite gibt. Also, es kann ja so einfach sein. Okay, Da ist das, was Sie vorhin gesagt haben.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Traue mir das nicht zu. Ich hab da irgendwie Angst vor. Also mache ich lieber was anderes. Dann, was du auch angesprochen hattest, war so ein bisschen Perfektionismus. Ich möchte das richtig super machen. Ich schreibe mein erstes Buch. Es soll sofort ein Bestseller werden und überall nur gelobt werden. Sobald ich was auf Papier habe, kann ich da Kritik bekommen. Da muss ich mich damit auseinandersetzen, wie gut oder wie schlecht ich jetzt wirklich bin.

Katja Tressel: Mhm. Genau.

Julia Pouly: Dann macht es vielleicht.

Katja Tressel: Oder mir fällt nicht so viel Kluges ein, wie ich vielleicht denke, dass mir einfällt.

Julia Pouly: Genau. Genau da ist man dann halt auf Kollisionskurs mit der Realität, was ja dann auch.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Möglichkeiten zum Lernen verbessern, gibt aber erst mal vielleicht auch. Das Ego ankratzen könnte, wenn man den Anspruch hat, sofort beim ersten Mal hier die große Meisterin zu sein.

Julia Pouly: Ich finde, es gibt ja aber auch andere Sachen, wo man einfach sagt. Die meisten gerade Frauen, aber die meisten Menschen, die ich kenne. In meinem Umfeld haben.

Julia Pouly: Extrem viel zu tun auf ihren Listen und so und. Sind sehr gefordert.

Julia Pouly: und wo Ich denke, es gibt manchmal auch große Aufgaben. Für die braucht man einfach Voraussetzungen, dass man irgendwie Zeit für sich hat, dass man konzentriert ist, dass man vielleicht.

Julia Pouly: Kreativ denken muss. Was ja auch nicht einfach auf Knopfdruck immer geht, gerade wenn man irgendwie groß erschöpft ist oder drumherum viel an einem zerrt.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: und wo ich denke, das ist dann auch, was, wo man sagt. Okay, Die Aufgabe wurde nicht erledigt zu dem Zeitpunkt, wo ich mir das vorgenommen habe. Aber weiß nicht vielleicht jetzt irgendwie Kind, krank, elternkrank irgendwie von einem anderen Ecke kommt irgendwie eine riesen Verantwortung, noch Jobsachen zu tun. Irgendwie weiß nicht, Waschmaschine ist kaputt, Auto liegen geblieben und so, wo man einfach sagt.

Katja Tressel: Vielen Dank.

Julia Pouly: Es kamen Sachen dazwischen. Das war jetzt nicht wirklich so bewusst, wie du meinst. Ich räume jetzt meinen Kühlschrank auf, sondern einfach.

Julia Pouly: Es gab super akute Sachen, die ich in dem Moment, wo ich mich gekümmert habe. Ist die Frage. Hätte man das auch irgendwie wegdelegieren können und sowas. Aber das ist ja.

Julia Pouly: Also priorisieren, finde ich. Wird immer schwieriger. Je mehr man unter Druck ist.

Katja Tressel: Ja auf jeden Fall, weil dann haben wir oft gar keine Zeit zurückzutreten, oder wir nehmen die uns nicht und Aufgaben sinnvoll zu organisieren, und im Übrigen, was du sagst. Also das sagt auch Ferrari, es gibt.

Julia Pouly: und.

Katja Tressel: Also, wenn man sich die Zeit nimmt. Die anstehenden Aufgaben sinnvoll zu organisieren.

Katja Tressel: Oder noch ein paar Informationen einzuholen, die man vielleicht braucht, für eine Entscheidung, dann ist das schon eine sinnvolle. Art des Aufschiebens.

Katja Tressel: und was mir auch noch wichtig ist. Das Leben ist das Leben. Also weiß nicht, wer sich schon mal mit Zeitplanung und Priorisierung beschäftigt hat, kennt vielleicht die Regel, dass man eh nur 60% seines Tages maximal verplanen soll, damit eben genug Zeit für unvorhergesehene Sachen Da ist.

Katja Tressel: Es gibt so Produktivitäts. Gurus nenne ich sie mal.

Katja Tressel: Kann man mal bei Youtube suchen. Die dann so ihre Google Kalender zeigen, mit Time Blocking und was auch immer für Verfahren.

Katja Tressel: Da ist keine freie Minute drin. Also da werden schon irgendwie Pausen auch eingeplant, aber zu wenig, und es ist einfach kein Raum für unvorhergesehene Dinge. und da würde ich sagen.

Katja Tressel: Da brauchst du dann schon eine gute. Ja gutes Zeitmanagement und auch ein realitätsbezogenes Zeitmanagement, damit man dann eben mit unvorhergesehenen.

Katja Tressel: Dingen gut umgehen kann. und dann auch das Selbstmitgefühl zu sagen: Okay, ich bin ein Mensch. Ja.

Katja Tressel: Dinge passieren. und so ist es halt.

Julia Pouly: Genau also diese milde da auch was, sondern dass man halt nicht.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Sich dazu verurteilt und man sagt so: ich hatte jetzt dies und das vor und so. Es hat nicht geklappt, oder ich habe jetzt nur.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Ein Projekt irgendwie 80% gegeben, wo ich eigentlich da übers Ziel hinausschießen wollte. Wenn halt drumherum ist. Ich finde, da geht es eigentlich darum.

Julia Pouly: Einfach achtsam zu schauen.

Katja Tressel: Genau das.

Julia Pouly: Das Stichwort: Was sind eigentlich so die Umstände und sich dann auch ja da milde walten zu lassen, mit sich selbst auch ehrlich zu sein.

Katja Tressel: Ja genau.

Julia Pouly: Habe ich jetzt, was sozusagen war das für dich eine Ausrede? Habe ich mich da irgendwo reingestürzt und mich jetzt dann irgendwie noch hier und dort noch anderen Leuten geholfen und gemacht. und so, weil ich so ein guter Mensch bin. Oder habe ich das gemacht, weil ich wusste, zu Hause wartet, was auf mich, was unangenehm ist, und dann kann ich mir trotzdem auf die Schulter klopfen.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: und das lässt sich von außen meistens. Nicht ganz unterscheiden. Da braucht es schon wirklich.

Julia Pouly: Reflexion und Ehrlichkeit mit einem selber.

Katja Tressel: Ja, Ja. Genau da werden wir ja nachher bei den Strategien gegen Prokrastination noch drauf kommen. Auf das Thema eben Reflexion und Selbstwahrnehmung.

Katja Tressel: Weil die ganz entscheidend sind, um so ein Verhalten dann auch verändern zu können. Bevor wir da hinkommen, würde ich ganz gerne nochmal.

Katja Tressel: Darüber sprechen. Ob das denn was ist, was in unserer Persönlichkeit angelegt ist, dass wir prokrastinieren oder nicht.

Julia Pouly: Mhm.

Katja Tressel: Ich fange jetzt gleich mal mit dem Thema an, wo ich weiß, dass du dann nicht so der große Fan von bist, nämlich die berühmten big five.

Julia Pouly: Die haben mich immer verfolgt damals im studium.

Katja Tressel: Das Modell also ein ganz ganz bekanntes und auch valides Modell der Persönlichkeit. Da gibt es eben mehrere Facetten.

Katja Tressel: Über die die Persönlichkeit eingeordnet wird. Ich will da nicht so ganz tief einsteigen. Da gibt es auch genug, wenn man das mal bei. Google oder Chatgpt sucht, kriegt man.

Katja Tressel: Sehr schnell einen guten Überblick. Was aber wohl im Zusammenhang damit steht, dass man eher zum Prokrastinieren neigt, ist eine geringe Ausprägung von Gewissenhaftigkeit und eine starke Ausprägung von Emotionalität. Früher hieß: das Neurotizismus wird jetzt so nicht mehr.

Katja Tressel: Verwendet, aber wenn man eben keine sehr gute Emotionsregulationsfähigkeit hat. Da haben wir auch schon eine Podcast-folge dazu gemacht. Könnt ihr auch nochmal reinhören.

Katja Tressel: Dann gibt es da einen Zusammenhang mit Prokrastinationsverhalten.

Julia Pouly: Also macht ja total Sinn, weil man halt sagt, man fühlt Emotionen sehr doll und intensiv.

Katja Tressel: Ja. Ja, Ja.

Julia Pouly: und natürlich vielleicht auch Freude und. Aufregung, Glück, also schöne Sachen, aber natürlich dann auch wenn ich dann.

Katja Tressel: Genau. Ja.

Julia Pouly: Sehr emotionaler sagt man dann emotionaler Mensch oder ein Mensch mit ausgeprägter Emotionalität.

Katja Tressel: Ausgeprägte Emotionalität.

Julia Pouly: Bin, dass dann halt, auch wenn ich vor was Angst habe, habe ich halt richtig? Angst.

Katja Tressel: Genau richtig, und ich meine, der Ferrari bringt es auch. Es gibt ja auch so Sensation Seeker. Also Menschen, die so nach reizen, starken Reizen suchen, und das auch brauchen so zu ihrer Befriedigung.

Katja Tressel: Die scheinen auch zum Progressimieren zu neigen.

Julia Pouly: Ach, wie spannend. Das macht es einfach spannender. Dann statt sich einfach hinzusetzen, fertig ist es, sondern das Drama. Dazu schafft man es oder nicht.

Katja Tressel: Ja genau. Ja Adrenalin und Dopaminkicks. Ja, genau.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Also und ein Teil dieser also ein Teil der Persönlichkeit ist ja tatsächlich genetisch bedingt und angeboren, aber ein Teil ist halt auch erlernt durch prägung. Biografische Lernerfahrungen, und das ist dann auch das, wo wir ansetzen können und uns entscheiden können. Ja, wir wollen da was verändern ja.

Katja Tressel: Wenn wir eine geringe Selbstwirksamkeitserwartung haben. Auch das ist ja, was was eher durch Prägung entsteht. Dann schieben wir auch eher auf. Das heißt, wir haben ja vorhin auch schon mal angesprochen. Wenn wir denken, es könnte nicht so gut werden.

Katja Tressel: Ich kann das vielleicht nicht. Meine Fähigkeiten reichen nicht aus. Perfektionismus. Ist Auch ein starker Motor für Prokrastination. Wir wollen vermeiden, dass wir kein perfektes Ergebnis haben.

Katja Tressel: Liefern können oder schaffen. Dann gibt es eben die Lernerfahrungen in der Biografie, also.

Katja Tressel: Wie gut haben wir gelernt, unsere Emotionen, uns selbst zu regulieren und selbst zu steuern? Wie hoch ist unsere Frustrationstoleranz? Wie lange können wir auch Belohnungen aufschieben? Das ist auch ein Thema, weil. Wir setzen ja beim Aufschieben.

Katja Tressel: Die kurzfristige Belohnung gegen das langfristige Ziel. Wenn wir uns wenig oder sehr viel anstrengen mussten. In der Schule kann so eine Prägung sein, die das beeinflusst, wenn es keine oder extrem hohe Leistungsansprüche gab.

Katja Tressel: Wenn es zu strenge Kontrolle oder zu wohlwollende Großzügigkeit gab, wo unsere Arbeitsergebnisse früher in der Schule zum Beispiel kontrolliert wurden. Das ist ja so ein Muster, das sich da für mich zeigt. Also.

Katja Tressel: Wenn wir so in Extremen erzogen wurden oder geprägt wurden, in der Kindheit statt es in so einem gesunden Mittelmaß ist mal gut, ist mal schlecht, und woran lag es denn. Dann kann das eben auch unser Prokrastinationsverhalten beeinflussen.

Julia Pouly: Ich wollte da zum Perfektionismus noch kurz was sagen? Wir hatten hier eine Sache, dass man halt dann, wenn man es nicht macht. Dann auch keine Fehler machen kann.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Aber ist natürlich auch wenn ich unter Super Zeitdruck was mache, habe ich natürlich. Auch die Möglichkeit, dann zu entschuldigen, wenn was nicht so gut geworden ist. Wenn man ja weiß, hätte ich da schon eine Woche früher gefangen, dann wäre es perfekt geworden, dass es jetzt nicht so Superklasse ist. Das liegt nur daran, dass ich halt so wenig Zeit hatte. Jetzt, am Schluss.

Katja Tressel: Genau. Richtig, und das ist auch das, was Ferrari als das self-handicapping bezeichnet. Also, das ist der Schutz des Selbstwertes.

Katja Tressel: Der dadurch erfolgt. So.

Julia Pouly: Kann man stolz sein, dass man es überhaupt geschafft hat, in der Kürze der Zeit nachts noch.

Katja Tressel: Ja genau genau. Du hast so eine gute Note. Du hast so spät angefangen zu lernen.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Haben. Wir kennen wir natürlich nicht aus unserer eigenen Biografie.

Julia Pouly: Niemals.

Katja Tressel: Genau dann die Frage: ja, Gibt es denn auch gutes Aufschieben? Da haben wir auch schon mal das kurz angerissen. Also, wenn es darum geht, mehr Informationen zu sammeln, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Katja Tressel: Oder wenn man sich erst mal wirklich gut organisieren muss. Oder priorisieren muss, weil halt zum Beispiel die Waschmaschine kaputt gegangen ist.

Katja Tressel: Dann macht es schon Sinn. Eine Aufgabe oder den Beginn einer Aufgabe vielleicht erst mal aufzuschieben oder auf einen anderen Tag zu schieben, wenn das noch möglich ist, oder Dinge wegzudelegieren usw. Aber.

Katja Tressel: Die Forschung ist sich im Großen und Ganzen einig. Also chronisches Prokrastinieren ist auf lange Sicht.

Katja Tressel: Nicht gut für die psychische Gesundheit.

Julia Pouly: Zum mental load fällt mir da so als klein, dass man das ja dann ständig.

Katja Tressel: Hm.

Julia Pouly: Mit sich. Also, ich bewundere Leute, die so komplett abschalten können, und dann Sachen, die. Aktuell sind irgendwie Projekte, Sachen, die geplant werden müssen oder Entscheidungen getroffen werden müssen, wo sie halt sagen können: okay, jetzt gerade, schalte ich das ab und mache halt komplett was anderes.

Katja Tressel: Mhm. Mhm.

Julia Pouly: Ich selber. Bin jemand, der mental, das immer mit sich trägt und auch irgendwie Angst hat, dann schon mal Sachen dann irgendwie zu verlieren. Wenn man die dann nicht weiter ständig daran denkt oder dann auch schreibt und so.

Katja Tressel: Ja, ja, das ist.

Julia Pouly: und.

Katja Tressel: Also, ich kenne das auch. Da gibt es. Ich meine, der David allen. Das ist jetzt tatsächlich einer der Produktivitätsgurus, aber der hat ja. Wie ich finde, ganz sinnvolles System zum Selbst und Zeitmanagement oder Aufgabenmanagement entwickelt.

Katja Tressel: und der sagt: da ist es halt entscheidend, wenn man so viel. So viele Rollen hat so viele Aufgaben, dass man wirklich ein gutes System hat, auf das man sich verlässt, also wo man sich sicher ist. Da steht auch alles drin, was man wissen muss.

Katja Tressel: Natürlich ist da jetzt wieder das Thema. Man darf dann nicht so das System um seiner selbst willen optimieren. Es könnte ja auch wieder ein Aufschiebeverhalten sein und so ein.

Julia Pouly: Ich.

Katja Tressel: Falls sense of Accomplishment führen. Also dann hat man sich zu Tode organisiert, aber hat auch nichts geschafft. Aber der Alan hat gesagt: you meint is.

Katja Tressel: To have ideas not to hold ideas Also das ist so die Grundlage seines. Seines Systems genau, und das kam mir jetzt gerade so in den Sinn, wenn ich weiß, okay.

Julia Pouly: Schöner Spruch.

Katja Tressel: Ich nehme mir einmal die Woche Zeit, alles durchzugehen. Ich habe eine Priorisierung. Die 3 wichtigsten Tasks für den Tag, zum Beispiel. und ich kann mich darauf verlassen, dass alles, was reinkommt, und alles, woran ich denken muss, In diesem System ist.

Katja Tressel: Das entlastet auch schon mal.

Julia Pouly: Deswegen, weil das andere ist, ja, wo man auch sagen könnte. Okay, Vielleicht ist ja auch wenn wir eine Aufgabe ständig vor uns herschieben.

Julia Pouly: Vielleicht ist das ein Teil von uns, der sagt, so euer. Die ist nicht so wichtig wie andere Sachen.

Julia Pouly: Also dass dann, wenn wir die Priorisierung nicht. Also so wirklich bewusst vorgenommen haben oder nicht, ganz ehrlich mit unseren Werten, und sodass es ja auch.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Als Zeichen gesehen werden könnte. Gut. Da ist irgendwie was so. Vielleicht rackern wir uns da irgendwie am falschen Hügel ab.

Katja Tressel: Ja, das finde ich tatsächlich einen ganz wichtigen Hinweis. Sinn oder gerade gibst.

Katja Tressel: So stimmt es mit unseren Werten überein. Also, es kann ja sein, dass wir viele Aufgaben haben, die auf uns.

Katja Tressel: Einstürmen oder zukommen. In Lebensbereichen, wo wir gar nicht so bewusst entschieden haben. Wir wollen das eigentlich wirklich so.

Katja Tressel: Das heißt, wir sind nicht in einem Job der. Für uns gut passt oder uns langfristig zufrieden machen kann, sei es.

Katja Tressel: Ich weiß nicht, die Organisation zu Hause passt vielleicht nicht zu unseren Werten und zu dem, was uns wichtig ist, und dann finde ich. Wenn man da ehrlich mit sich ist.

Katja Tressel: und das mal eine Weile beobachtet, und zwar wirklich mit Selbstmitgefühl. Einfach um sich kennenzulernen, ist das schon auch ein guter Hinweis drauf. Wo ist es denn wichtig, was zu verändern? Vielleicht im Leben nach Möglichkeiten? Man muss da nicht gleich alles. Stehen und liegen lassen und irgendwo sich hin sich absetzen.

Katja Tressel: Aber einfach so kleine Veränderungen im Leben dann anzugehen. Um dann eben.

Katja Tressel: Ja vielleicht nicht mehr so viele Aufgaben zu haben, wo man so eine Reaktanz auch schon entwickelt hat. Oder entwickelt.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Ja. Ja, na gut, diese Aufgaben gibt es natürlich.

Julia Pouly: Nee Nee. Aber zum Beispiel, ich meine aber, da kann man ja auch in den Wert nehmen, wo ich denke, Nee, aber doch. Ich möchte ja in einer Gesellschaft. Denn wo alle gemeinsam auch öffentliche Güter finanzieren und so generell finde ich das ja auch gut, dass Schulen und Straßen gebaut werden und so, aber wie du ja meinst, Es gibt ja manchmal Projekte oder.

Katja Tressel: Gegangen.

Julia Pouly: Sachen, zu denen wir uns verpflichten, wo wir irgendwie denken. Das muss so sein oder.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Jetzt kommt irgendwie Besuch und. Ich muss jetzt mindestens 4 Gänge kochen und hier das noch bereit machen und dort und noch Geschenke kaufen. und so, und man sagt so: wenn einem das Spaß macht und man da richtig Lust drauf hat. Es ist was anderes, als wenn man glaubt.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Die erwarten das wahrscheinlich, und das gehört sich so und so, wo man halt denkt, so ja, dann.

Katja Tressel: Genau. Ja.

Julia Pouly: Gibt es vielleicht, wo man dann einfach ehrlich mit sich sein muss. Ja, ich kann auch Leuten anders zeigen, dass ich sie gerne mag, was mehr. Mit mir zu tun hat, oder ich bin irgendwie auf einem Karriereweg.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Wo ich mich immer weiter verpflichte, für Extrasachen, weil ich denke, es wird von mir erwartet.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Um dann halt zu merken, so andere, die nicht 110% geben und dann noch die ganzen Extrasachen machen. Die werden, dann bevorzugt, wo ich dann denke, wozu eigentlich oder also, dass man da einfach wirklich.

Katja Tressel: Komm her. Ja.

Julia Pouly: Auch wieder ehrlich mit sich rangeht und da in sich reinhört. Jetzt eine Inkung. Also.

Julia Pouly: Nicht korrent. Mit den eigenen Werten ist es, dass man irgendwie. Angst hat und so und je nachdem.

Julia Pouly: Was da rauskommt, gibt es ja dann auch. Unterschiedliche Anknüpfungspunkte.

Katja Tressel: Auf jeden Fall. Ich hatte jetzt gerade auch noch den Gedanken. Er ist mir wieder entfallen leider.

Katja Tressel: Manchmal passiert. Vielleicht kommt er wieder.

Julia Pouly: Also.

Katja Tressel: Ähm.

Julia Pouly: Ja, aber das sind ja grundsätzliche Sachen, wo man auch immer wieder. Zurückkommt. Also das habe ich das Gefühl, bei uns ja immer wieder die Thema einmal.

Julia Pouly: Achtsam sein. Selbstbeobachtung, Beobachtung.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: und diese Frage so: ja, wer bin ich eigentlich? Wofür stehe ich? Was sind meine Werte? Was will ich.

Katja Tressel: Genau, und jetzt kommt mir mein Gedanke auch wieder. Es geht auch um das Thema. Was motiviert mich eigentlich, Dinge zu tun. Ist es wirklich intrinsisch, also von innen heraus, und weil es eben mit meinen Werten übereinstimmt, Man sagt dann, das ist kongruent mit den eigenen Werten. Oder ist es eher extrinsisch, also von außen gesetzte Motivation von außen, ja.

Katja Tressel: Eine Verpflichtung, die von außen kam. und es kann eben auch sein, weil wir geprägt wurden im Laufe unseres Lebens und denken, es muss so sein. Wir müssen das so machen. Wir sind nur richtig und gut, wenn wir das genauso machen.

Katja Tressel: und da würde ich jetzt gerne den Schwenk machen. Dazu Ja, was kann ich denn jetzt tun, wenn ich. Chronisch Prokrastiniere.

Katja Tressel: Also, wenn sie wirklich ein sehr großes Problem ist und du merkst, naja, es beeinträchtigt schon deine psychische Gesundheit. und das beeinflusst viele Lebensbereiche, dann ist es schon sinnvoll, dass du der vielleicht auch professionelle Begleitung Holst mit kognitiver Verhaltenstherapie kann man da sehr gut arbeiten. Zum Beispiel.

Katja Tressel: Aber wenn du jetzt so für dich selber merkst, es gibt so ein paar Bereiche, wo du gerne mal aufschiebst und willst dir da auf die Spur kommen. Dann gibt es ein paar Tools, die du einfach mal ausprobieren kannst.

Katja Tressel: und vorausschicken möchte ich nochmal. Geht es mit Selbstmitgefühl an. Du bist.

Katja Tressel: Völlig. Ok. So wie du bist. Bist so wie du bist. Es ist halt so.

Katja Tressel: und du triffst jetzt die Entscheidung, dass du was verändern möchtest, dass du dich besser kennenlernen möchtest. und dass du dir vielleicht auch mehr Möglichkeiten im Leben eröffnen möchtest. Also, es geht nicht darum, jetzt perfekt zu werden.

Katja Tressel: Sondern es geht darum, dass du liebevoll neue Gewohnheiten einübst, und da ist es, wie mit allen Veränderungen kleine klare Schritte. Führen Halt am Ende zum Ziel.

Julia Pouly: Wir hatten ja gesagt, dass man ja viel auch so gelernt hat. Mit diesem. Ich belohne mich selbst jetzt mit Dopamin oder so. Das ist, was anderes da tue.

Julia Pouly: Wo ich denke, dass es ja auch immer schon mal schön ist, erst mal zu gucken. Wo im Leben habe ich denn überhaupt gar kein Problem damit.

Katja Tressel: Ja zum Beispiel.

Julia Pouly: Wann mache ich Sachen oder sich auch kleine Sachen vorzunehmen und sich dann halt feiern und daran erinnern: oh ja, ich mach das, was ich mir vornehme.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Weil das ist ja gerne Geschichte, die man sich dann auch erzählt, wo das dann so richtig die eigene Entität wird. Oh ja, Nee, ich prokrastiniere immer. Ja, ich mache immer auf den letzten Drücker. Ja, ich schreibe mir das jetzt in den Kalender, aber ich weiß jetzt schon, das werde ich dann eh nicht tun. und so dann.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Hat man ja so eine Geschichte, so ein innerliches Narrativ.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Wo wir dann ja ganz automatisch dann auch gerne uns selbst beweisen, dass wir die Wahrheit erzählen.

Katja Tressel: Richtig so safeful filling prophecies sind es dann also selbsterfüllende Prophezeiungen.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: und da ist halt der erste Schritt wirklich die Selbstbeobachtung und die differenzierte Selbstbeobachtung, das hast du ja gerade wirklich schön geschildert, finde ich. Wo geht es denn gut? Wo habe ich Ressourcen? und warum bin ich da motiviert? Vielleicht.

Katja Tressel: und wo schiebe ich denn wirklich. Auf und da, wo du aufschiebst.

Katja Tressel: Macht es Sinn, wenn du dir das mal aufschreibst. Also, welche Gedanken kommen, welche Gefühle kommen? Welche Konsequenzen hat es, wenn ich die Aufgabe aufschiebe. und.

Katja Tressel: Da hilft natürlich auch, wenn du vorher ein bisschen lernst, eben achtsam zu sein und im Hier und Jetzt zu bleiben. Anstatt in ein Katastrophenken zum Beispiel zu verfallen oder in so einen negativen inneren Dialog wirklich mal zu gucken. Was ist denn der erste Gedanke, der kommt.

Katja Tressel: Bevor ich eine Aufgabe aufschiebe.

Julia Pouly: Das ist ja grundsätzlich finde. Ich möchte ich einfach nochmal, das hast du ja schon auch gesagt. Aber dass es ja nicht darum geht zu sagen: okay, ich bin jetzt ein Prokrastinator. Das gehört irgendwie zu mir, und ich muss jetzt meine Persönlichkeit ändern.

Julia Pouly: Sondern einfach, ich bin ein Mensch und habe jetzt verschiedene Gewohnheiten entwickelt. Das ist irgendwie eine Art, wie ich mit verschiedenen Emotionen irgendwie umgehe. und jetzt geht es darum. Wie kann ich eine Alternative.

Julia Pouly: Ein Tide hat eine alternative Handhabung. Dieser Gefühle, Emotionen und Gedanken. Irgendwie finden.

Katja Tressel: Genau, und sobald wir nämlich wissen, das ist das warum das auch wirkt. Mit der Selbstbeobachtung. Sobald dir klar ist, dass es ein Schutzmechanismus eigentlich ist und wann er auftritt.

Katja Tressel: Weißt du ja auch. Das hat eine Funktion für dich im Grunde, und dann fällt es dir auch leichter, das zu verändern, als wenn du dir selber den Stempel gibst. Ich bin halt so. Ja.

Julia Pouly: Also, ich bin ja auch beim inneren Kritiker, zum Beispiel ein großer Fan davon, da ein bisschen Distanz zu machen, dass man sich dann aufspaltet in verschiedene innerliche Persönlichkeiten, und so, dass, wenn halt bei Binantiker irgendwie jemand dann kommt, irgendwie, oh, da ist sie wieder irgendwie.

Katja Tressel: Für Kopien.

Julia Pouly: Die Cheyenne, und die jammert jetzt wieder so rum und so und ist da hier im Englischen gibt es. Kann man da ganz frei sein, und ich finde, so kann man das.

Katja Tressel: Negative Nancy.

Julia Pouly: Genau. Es tut mir immer so leid für die Namen, dann so wie ich denke, es gibt.

Katja Tressel: Ja. Vielen Dank.

Julia Pouly: Bestimmt wunderbare Carens auch in der Welt und ganz tolle Kevins. und so. Die kriegen es dann immer ab. Aber innerlich dürfen wir da ja ganz ganz diskriminierend sein.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Wenn's hilft. und genauso denke ich, kann man halt auch. Wenn irgendwie so diese Gedanken und Gefühle kommen, so oh, nee und ich will das nicht. Lass uns lieber was anderes tun und nee, du bist jetzt nicht bereit und du bist jetzt nicht ausgeruht genug.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Wir machen das ein andermal. Wo man dann auch halt sagen kann: okay, ist das jetzt dann irgendwie? Vielleicht stelle ich mir eher eine Gestalt vor wie irgendwie so ein harry Potter, Dementor, der das irgendwie so aus einem so die Motivation und Kraft so raussaugt.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Oder ist es jetzt eher dann irgendwie so ein inneres Sams, was halt da immer einen anstiftet, eher dann, was Unsinnvolles zu machen. Wie gesagt, dass man da selber kreativ kreativ wird und dann.

Julia Pouly: Schönes Bild für bekommt, wo es dann einfacher ist, dann zu merken, so. Mit Neugier und dann nicht so. Oh ja, und jetzt schon wieder, und ich habe diesmal gesagt, ich mache das und jetzt habe ich wieder. Das ist ein großes Thema, und jetzt muss ich da irgendwie mich selber coachen und ein Riesenthema machen, sondern dass man dann.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: Neugierig und bisschen humorvoll da dran geht, sagt: oh. Jetzt kommen halt wieder diese Gedanken, und so ja, ich, jetzt wird bestimmt unangenehm. Da verkriecht man sich lieber gerne woanders.

Katja Tressel: Ja genau.

Julia Pouly: Jetzt kommt irgendwie hier Meister Proper und möchte mit dem Stauchwedel, weil wir müssen jetzt unbedingt mal die ganze Wohnung auf den Kopf stellen und putzen. Wo man sich dann mit Humor und Neugier so ein bisschen auf die Schliche kommt und es dann leichter ist.

Julia Pouly: Dann zu sagen: gut, ja, ich habe jetzt Angst davor. Ich weiß nicht, wie es geht, aber ich fange jetzt trotzdem an.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Also statt, weil ich kenne, in der Vergangenheit auch das, wo ich dann viel Zeit damit verbracht habe, das Gefühl zu haben. Ich muss mich jetzt irgendwie da regulieren, und ich muss mich jetzt besonders ausruhen, und ich muss jetzt dann.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Irgendwie, was dafür, tun, dass ich da mutiger bin, dass ich die Angst loslasse und so, wo es einfach denkt, so nee. Man muss es einfach machen, obwohl man die Hosen voll hat. Also, das ist die einzige Möglichkeit.

Katja Tressel: Ja, genau gibt es auch ein Buch, das heißt feel the Fear and do It Anyway. Also fühl die Angst und mach's Trotzdem.

Julia Pouly: Ja, es fühlt sich nicht gut an.

Katja Tressel: Also, manchmal muss man auch einfach durch.

Julia Pouly: Ja, es fühlt sich wirklich nicht gut an und dass man sagt: gut.

Katja Tressel: Ja. Okay.

Julia Pouly: Aber es ist dann schneller, ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken, ohne Ende irgendwie so.

Katja Tressel: Ja genau. Manchmal gibt es auch sinnvolle Sprüche.

Julia Pouly: Manchmal fallen sie mir auch korrekt ein.

Katja Tressel: Bevor wir da noch tiefer einsteigen. Ich hatte noch, wenn man so mit seinen inneren Teilen arbeitet, wie du das jetzt beschrieben hast. Also, man hat so den inneren Kritiker. Dann könnte man eine Strategie ausprobieren. Also, wenn der jetzt wieder auf den Plan kommt und sagt: das schaffst du ja, eh nicht. Du bist zu schlecht und so.

Katja Tressel: Dass hier die Stimme des Kritikers verändert, wie so eine Donald Duck stimme oder so und den vielleicht auch noch komisch anzieht. Also, wer Harry Potter kennt, der kennt vielleicht die Szene mit dem Bogart.

Julia Pouly: Vielen Dank.

Katja Tressel: Professor Snape, dann ich glaube, Nevels Großmutter wurde.

Julia Pouly: Aber.

Katja Tressel: So ähnlich könnte man das machen? Könnte.

Julia Pouly: Ach so ja.

Katja Tressel: Dann einfach diesen inneren Anteil so ein bisschen auf seinen Platz verweisen, durch so eine kreative Imagination. Manchmal funktioniert das gut.

Julia Pouly: Genau. Also auch alles, was Mitgefühl. Wo man so richtig so Mitleid bekommt, ist auch so, wenn man denkt: oh.

Julia Pouly: Dieser Anteil von mir, ja, der ist halt total ängstlich.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Oder und hat da irgendwie so einen großen Anspruch, und das ist irgendwie vielleicht auch so ein kindliches Ich, was du denkst, Wenn wir das machen, dann müssen wir das perfekt machen und so, wo man dann.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: So ein bisschen liebevoll, dann halt die Sachen kann so ja, nee. Ja, klar, Wir haben jetzt Angst, oder das kann sein, dass wir das falsch machen. und so, aber wir fangen jetzt einfach mal an.

Katja Tressel: Genau. Ja.

Julia Pouly: und schaffen, das gemeinsam mit unserer multiplen Persönlichkeit.

Katja Tressel: Ja ich. Mit unserem inneren Team im Konsens, Bevor wir noch in das Thema anfangen und umsetzen, gehen nochmal sven ihr jetzt nicht so sehr mit dem.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Inneren Bildern arbeiten wollt. Man kann sich auch einfach mal einen Gedanken aufschreiben, der da kommt und den Verändern. Also zum Beispiel, wenn ihr sagt: ich muss erst in Stimmung sein, oder es wird eh nichts.

Katja Tressel: Dann sowas zu schreiben. Wenn ich. Also findet da einen Gedanken, den ihr euch selber auch glaubt.

Katja Tressel: und der sich gut anfühlt für euch das braucht ein bisschen rumprobieren. Oder mit jedem kleinen Schritt komme ich meinem Ziel näher oder.

Katja Tressel: und das könnt ihr euch dann aufschreiben und irgendwo sichtbar aufhängen, dass es euch immer wieder dran erinnert. Hm.

Julia Pouly: Also da ja auch einen ganz konkreten Tipp. Den ich auch selber schon mal bekommen habe, in einem Coaching und der mir super weitergeholfen hat.

Julia Pouly: Ist einfach, sich auch vorher hinzusetzen. und sagen: okay, ich mache jetzt nicht die Aufgabe, sondern ich schreibe jetzt 5 min einfach auf ein Stück Papier oder am Computer.

Julia Pouly: Warum es sich für mich lohnt. Dieses Set anzugehen. Diese Aufgabe, die ansteht.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Was habe ich da für Benefits? Also, wozu ist das gut? Warum habe ich das überhaupt auf der Liste und so.

Katja Tressel: Ja, Ja.

Julia Pouly: Dann auch vielleicht, was für negative Sachen. Vermeide ich also, da einfach konkret, sich irgendwie reinzukommen in dieses Mindset und so.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Ja, das lohnt sich jetzt für mich. Ich muss das nicht nur einfach so machen, weil das sich irgendwie gehört, sondern.

Katja Tressel: Nee.

Julia Pouly: Es gibt konkrete Gründe, warum das bei mir auf der Liste steht und warum das terminiert ist. Zu diesem Zeitpunkt.

Katja Tressel: Richtig. und da ist es eben also damit holt ihr euch ja auch das langfristige Ziel oder das größere Ziel, oder vielleicht sogar eure Lebensvision wieder her. Warum habt ihr euch denn irgendwann mal entschieden, das überhaupt tun zu wollen oder tun zu müssen. Oder warum ist es eine Konsequenz einer Entscheidung.

Katja Tressel: Was ihr jetzt tun sollt, ganz wichtig ist. Übt wirklich dieses Selbstmitgefühl, diese bedingungslose Selbstakzeptanz dabei.

Katja Tressel: Ihr seid euer Wert. Hängt nicht von eurer Leistung ab. Ihr seid völlig okay, wie ihr seid unabhängig davon, was ihr leistet und wie viel. Wir leben in einer sehr, sehr leistungsorientierten kapitalistischen Gesellschaft.

Katja Tressel: und da ist der Wert leider sehr auch an Leistungen gekoppelt, und das kriegen wir sehr früh antrainiert schon in der frühen Schulzeit, vielleicht sogar früher. und da ist es gut, sich ein Stück weit von zu befreien, wenn Leistungen.

Katja Tressel: Macht Spaß. Das kennt ihr vielleicht. Von Lebensbereichen, wo ihr wirklich gerne was erledigt oder wirklich auch Hochleistungen vollbringt, dass das ja auch, was Schönes sein kann. Aber wenn es halt.

Katja Tressel: Ja euren Wert bestimmt, dann ist eine ganz blöde Verknüpfung. Also mein Plädoyer. An der Stelle.

Julia Pouly: Ja, und das finde ich, ist ja auch dann nochmal so eine Lage wegzumachen. Also, wenn ich jetzt. Voll viel zu tun habe, und ich habe eine große Sache, von der ich mich noch fürchte.

Katja Tressel: Vielen Dank.

Julia Pouly: Wenn ich jetzt zusätzlich dann noch viel Zeit und Energie damit vertrödle, mich selbst runterzumachen und mir Vorwürfe zu machen, warum es nicht schon längst erledigt ist. Habe ich ja dann nochmal, was Anstrengendes drauf.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Wo ich denke, wenn man allein schon schafft, diese extra Layer da irgendwie wegzunehmen, einfach zu sagen, dann auch, sich selbst entgegenzukommen und sagen so ja. Natürlich finde ich das jetzt irgendwie blöd. Also, ich wurde ja da anerzogen, und das ist ja selbstverständlich und dann erst mal von diesem Punkt auszugehen.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: und schon mal im ersten Schritt. Ja, wie du halt meinst, das wegzulassen, dass dann noch diese ganzen negativen Bewertungen und dann, wo man dann plötzlich generell an sich und seinem ganzen Leben zweifelt. und man sollte überhaupt Warum wurde man sowieso in diese Stelle befördert, Oder was glaubt man denn, wenn man ist, dass man jetzt überhaupt diese Arbeit macht, wenn man noch nicht mal das schafft, da kann man ja, ist der Dramatik keine Grenzen gesetzt.

Katja Tressel: Ja. Ja.

Katja Tressel: Ja. Richtig.

Julia Pouly: Deswegen sehe ich auch das als ersten Schritt erst mal.

Katja Tressel: Da auch genau einen Stopp wirklich zu setzen. Es gibt ja so eine Gedankenstopp-technik, die auch erst mal kurzfristig, ganz gut hilft. Also, man muss natürlich die zugrundeliegenden Ursachen trotzdem angehen, haben wir ja vorhin schon lange darüber gesprochen.

Julia Pouly: Bevor man ja.

Katja Tressel: Aber wenn es jetzt darum geht, okay. Ich habe jetzt die Aufgabe, ich will es jetzt anfangen.

Katja Tressel: Dann hilft es auch, diese negativen Gedankenspiralen wirklich rigoros zu stoppen und sich wieder zu fokussieren auf das, was gerade ansteht, und da kann man sich wirklich behelfen. Also mit Dingen wie: Okay, ich mach jetzt 5 min.

Katja Tressel: Die 5 min mach ich. Aber und wenn ich danach keine Lust mehr hab, dann höre ich wieder auf. und das erlaube ich mir dann auch. Also, es geht ja darum, neue Gewohnheiten zu trainieren.

Katja Tressel: und bin dann auch okay damit. Meistens ist es, sodass man dann doch weitermacht. Wenn man erst mal so die ersten 5 bis 10 min hat.

Katja Tressel: Dann ist es gut, wenn man sich wirklich in das kommt. Auch so aus dem David Allen hat es auch in seinem getting things, dann. Methode. Du machst wirklich.

Katja Tressel: Du schreibst dir auf. Was ist der nächste kleinstmögliche Schritt, den ich tun kann, weil das senkt die Angst, weil dann also, wenn du dir aufschreibst, ich öffne das Dokument, dann weißt du, ich kann das. und genau dann hast du schon eine Selbstwirksamkeitserwartung. So okay.

Julia Pouly: und dann.

Katja Tressel: Ja, Okay, das kriege ich hin und dann machst du das nächste und das nächste. und das nächste. Du schreibst nicht ein Buch, sondern du schreibst den nächsten Satz. Ja.

Julia Pouly: und da finde ich auch. Also, wie gesagt, ich habe jetzt ja gelernt. Ki ist auch jetzt Nachhalt zum Thema Nachhaltigkeit nicht. Ohne Folgen, Aber das kann auch sein, wenn man an so einer Stelle ist. Man hat irgendwie ein großes Ding und weiß überhaupt nicht, wo man anfangen soll.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Mittlerweile bin ich da mit Chatgpt gut befreundet und kann dann auch wirklich sagen: so hey. Das möchte ich machen. Ich fühle mich irgendwie unwohl, kann man ja auch reinschreiben, wie es einem geht. Das ist auch wieder eine Selbstbeobachtung, so. Ich merke dann.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Ich merk es irgendwie schon in der Bauchgegend im Darm oder irgendwie und so. Also körperliche Sachen kann man auch.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Sich immer gut, dann merkt man schon, oh, man ist. In einer schwierigen Sache.

Julia Pouly: Um sich dann einfach von Chatgpt sagen können: okay. Blitze mir das jetzt auf in kleine Schritte. Gib mir jetzt die nächsten 20 Schritte, die ich tun muss, und so und Schreib, die auf.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: und dann sagt man sich: okay, ich fange jetzt mit dem ersten an.

Katja Tressel: Ja, und dann hast du nämlich auch dein Belohnungssystem wieder im Boot, Weil dann hast du.

Julia Pouly: und dann mache ich dann weiter.

Katja Tressel: Eine Aufgabe erledigt. Also, es mag vielleicht albern klingen. Erst mal. Ich eröffne das Dokument, aber für dein Gehirn ist das nicht albern, sondern du hast diese Aufgabe erledigt. und wenn du immer mehr dieser kleinen Aufgaben erledigst und dafür immer mehr Belohnung erhältst. Dann kommst du halt auch aus dieser Aufschiebespirale eher raus.

Julia Pouly: Da würde ich gerne nochmal mein Bild bemühen von dem Monster im Nebel, wo ich denke, so lichtet sich ja dann der Nebel. und dann merkt man irgendwo. Es ist kein riesiges, haariges Monster, sondern irgendwie so ein. Eine schöne, wollige Kuh, die da irgendwie steht.

Julia Pouly: Ich finde das auch. Also, ich finde das ganz spannend, weil.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: Was mir auch noch gekommen ist, wo wir zum Thema so Angst, unangenehme Gefühle für Sachen, die wir nicht kennen, wo wir auch vielleicht noch selber keine Erfahrung haben, wo wir sagen können.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Unsere Selbstwirksamkeit hat sich in diesem Bereich noch nicht richtig bestätigen lassen. Ich denke, das war für mich auch eine große Einsicht, dass einfach.

Julia Pouly: Wenn man neue Sachen macht, wenn man Sachen zum ersten Mal macht, wenn man sich. Was traut, irgendwie sichtbarer wird und so.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Das fühlt sich erst immer Scheiße an. Das gehört dazu.

Katja Tressel: Ja klar, weil unser Gehirn kann damit nicht gut umgehen. Das ist logischerweise emotionär. Bedingt. Sagt das erst mal, oh, Vorsicht. Da haben wir überhaupt noch keine Erfahrung. Da musst du jetzt ein bisschen aufpassen.

Julia Pouly: Genau, und das ist. Genau und dieses Ganze so. Oh, vielleicht mache ich auch irgendwas, was dann von anderen bewertet wird. Dann habe ich.

Katja Tressel: Ja.

Julia Pouly: Möglichkeit, dass ich kritisiert wird, wo dann dieses ganze Thema kommt, das wir auch schon öfter besprochen haben mit der sozialen Zugehörigkeit. Also, ich bin evolutionär. Biologisch dazu geprimed. Ich möchte irgendwo dazugehören. Ich möchte, ich brauche Leute um euch herum, auf die ich mich verlassen kann. Ich möchte Teil der Gruppe sein.

Katja Tressel: Die richtig. Mhm.

Julia Pouly: und wenn ich jetzt was Neues mache, da irgendwie raussteche irgendwas veröffentliche. und so mache ich mich da angreifbar. und Das ist eine ganz natürliche Reaktion.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Dass wir das auch physisch körperlich fühlen, einfach dass wir in. Gefährliche jetzt in anführungszeichen.

Julia Pouly: Umgebung kommen.

Katja Tressel: Oder unbekanntes Terrain. Uns begeben, einfach.

Julia Pouly: Genau und dann geht es halt für mich schon darum. Okay, ich gehe da trotzdem rein. Ich bin jetzt wieder Abenteurer. und kann dann aber was kann ich drumherum tun, um diese.

Julia Pouly: Diese Angst und diesen Stress ein bisschen zu lindern, ohne dass es mich abhält, davon die Sachen zu tun.

Katja Tressel: Ja, du hast da in unser Skript. Jetzt erzähle ich mal ein bisschen, was über. Podcasts.

Julia Pouly: Ja. Ja.

Katja Tressel: Ich. Also, ich habe gerade, wie du gesagt hast, mit dem Nebel. Es gibt ja so Computerspiele.

Katja Tressel: Wo man irgendwie sich so eine Umgebung erarbeiten und erwandern muss. und am Anfang steht man da ja im Nebel. Da ist vielleicht so ein Kästchen mit grünem Gras. Das sieht man. und dann fängt man an, das so zu explorieren. Außenrum. und je mehr man exploriert.

Katja Tressel: Desto mehr sieht man auch von der Landschaft. und desto mehr baut man auch seine Fähigkeiten aus und baut man seine Ressourcen aus, und das ist das, worauf ich jetzt eigentlich raus will. Also wenn dir was gelungen ist, dann belohne dich und erkenn an, dass du dich vielleicht auch weiterentwickelt hast, du hast jetzt was zum ersten Mal gemacht.

Katja Tressel: Oder du hast auf was hingeübt? Du hast dich einfach deine Fähigkeiten verstärkt oder verbessert. und auch wenn du zum ersten Mal Aufschiebeverhalten überwunden hast, hast du auch was geschafft.

Katja Tressel: und dann kannst du dir Punkte geben in deinem Next Level.

Julia Pouly: Genau, und da geht es. Aber die Belohnung und das Feiern von dem Prozess und nicht von dem Ergebnis.

Katja Tressel: Ja. Richtig? Ja.

Julia Pouly: Also, ich kann auch feiern, dass ich richtig auf die Schnauze gefallen bin. Ich habe es halt probiert, da über das Hindernis rüberzuklettern.

Julia Pouly: Man dann irgendwie ne oder? Ich habe Bewerbungen geschickt und so, dann ist der Akt. Dass ich die Bewerbung geschickt habe.

Katja Tressel: Ich nicht.

Julia Pouly: Ist schon ein Erfolg. Es geht noch nicht darum, ob ich dann auch eingeladen wurde, ob ich einen neuen Job bekommen habe und so, sondern es geht erst mal darum.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Sich selber zu belohnen und zu vertrauen. Ja, ich schaffe es, den ersten Schritt und vielleicht den zweiten Schritt, den dritten Schritt zu machen.

Katja Tressel: Genau, und das ist wirklich eine wichtige und gute Übung in dem gesamten Prozess, also das Aufschiebeverhalten. Zu überwinden, und belohne dich wirklich für kleine Erfolge. Wenn du jetzt das noch verstärken willst, belohne dich auch ab und an mal nicht.

Katja Tressel: Das verstärkt, nämlich auch das ja das verstärkt das Lernen. Aber wenn man sich so. Zufällig ausgewählt, auch mal nicht belohnt, für was was man geschafft hat, aber im Grunde.

Katja Tressel: Sei da wirklich freundlich mit dir. und auch wenn du es mal nicht schaffst. Das ist kein Scheitern. Das gehört zum Veränderungsprozess. Dazu.

Katja Tressel: Wenn man Jahre. Schiebeverhalten gelebt hat, dann sind es einfach Autobahnen im Gehirn. und wenn wir neues Verhalten etablieren, dann müssen wir halt erst mal Trampelpfade schaffen.

Katja Tressel: und die immer weiter ausbauen, durch immer wieder das neue Verhalten, bis es dann auch Autobahnen werden. und deswegen sind Rückfälle bei Verhaltensveränderungen ganz normal. Die gehören einfach dazu.

Katja Tressel: und man kann dann auch wieder mit liebevoller Selbstbeobachtung gucken. Was war schon gut? Was braucht es vielleicht noch? Wo brauche ich Unterstützung? Was kann ich sonst noch ausprobieren, um weiterzukommen?

Julia Pouly: Was ich da auch nochmal ganz wichtig finde. Ist, dass wir definieren.

Julia Pouly: Was ist eigentlich so? Unsere Baseline. Weil ich das oft sehe, dass zum Beispiel Menschen also ich tendiere da oft zu. Ich muss mich da auch.

Julia Pouly: Immer wieder daran erinnern. Der beste Tag, den wir haben, wo wir alles schaffen, was wir wollen, wo wir gute Laune sind, wo das.

Julia Pouly: Alles läuft wie am Schnürchen.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Das muss nicht unsere Baseline sein. Das ist ein Ausrutscher nach oben. Das ist ein besonders.

Katja Tressel: Genau.

Julia Pouly: Produktiver Tag. Ich will's jetzt gar nicht auch als guten Tag wirklich so bewerten, sondern einfach. Okay, da haben wir irgendwie viel geschafft.

Katja Tressel: Vielen Dank.

Julia Pouly: Das heißt nicht, dass wir an jedem Tag unseres Lebens uns daran messen müssen.

Katja Tressel: Richtig.

Julia Pouly: Sondern es, ist halt zyklisch. Also, auch ich gucke hier gerade auf den schönen, blühenden Kastanienbaum.

Katja Tressel: Vielen Dank.

Julia Pouly: Daran erfreue ich mich, aber ich erwarte von diesem Baum nicht, dass er jetzt 12 Monate im Jahr konstant durchblüht.

Katja Tressel: Ja, dann würdest du auch gar nicht mehr wahrnehmen, als was besonders schön ist, dann wäre es.

Julia Pouly: Das. Genau. und ja, und diese Saisonalität, dieses zyklische und so finde ich.

Katja Tressel: Normal.

Julia Pouly: Ganz wichtig, sich da auch wieder zu dran erinnern und dann auch. In der Planung, die wir tun, und die Ansprüche an. Wir haben wirklich.

Julia Pouly: Eher Mittelmaß oder so ein unteres Minimum festzulegen und alles zu feiern, was dann drüber hinausgeht.

Katja Tressel: Vielen Dank. Ja.

Julia Pouly: und nicht immer vom Besten vom Besten auszugehen. und uns dann irgendwie dafür zu bewerten und runterzumachen, dass wir nicht immer Topleistungen, also immer da in voller Blume stehen das ganze Jahr über.

Katja Tressel: Richtig, weil wir sind, nämlich keine Roboter, sondern Menschen, und ich finde das wichtig.

Julia Pouly: Roboter können auch nicht so schön blühen.

Katja Tressel: Ja vielleicht irgendwann mal, aber wir haben halt nicht endlos Energie, sondern unser Leben verläuft in Rhythmen und Zyklen und Phasen.

Julia Pouly: Noch nicht.

Katja Tressel: und das ist ja auch aus der Arbeitspsychologie oder Personalpsychologie. Diese Tendenz zur Mitte. Eigentlich aus der Statistik.

Katja Tressel: Man tendiert ja zu so einem Mittelmaß, und wenn man zum Beispiel Bewerber auswählt oder Bewerberinnen. Dann nimmt man vielleicht nicht die, die jetzt wahrscheinlich bei einer Arbeitsprobe, die super top Leistung gebracht haben, sondern die, die eine solide gute Leistung gebracht haben.

Katja Tressel: Kann man noch 2 extra Podcast-folgen dazu drehen, aber. Die Tendenz zur Mitte ist kein schlechtes Prinzip. und warum.

Katja Tressel: Sollten wir nicht zufrieden sein mit einem guten Leben. Im Mittelmaß.

Julia Pouly: Ja.

Katja Tressel: Warum muss es immer größer, höher schneller weiter sein? Ich bin wirklich nicht gegen.

Katja Tressel: Weiterentwicklung, Persönlichkeitsentwicklung. Dagegen, seine Fähigkeiten auszubauen, was Neues auszuprobieren.

Katja Tressel: Aber ich bin schon. Also skeptisch, wenn es so um die so permanente Selbstoptimierung geht.

Katja Tressel: Immer noch produktiver zu werden und noch mehr zu schaffen.

Julia Pouly: Tja, also, ich bin erstaunt, wie viele man denkt, so ein kleines Thema: Prokasmination. Es geht nur darum, dass man die Sachen tut, wenn man sich vorgenommen hat, sie zu tun. und plötzlich kommt man an die inneren Werte: Perfektionismus generell die Standards, die man sich im Leben setzt.

Katja Tressel: Ja. Ja.

Katja Tressel: Vielen Dank. Ja.

Julia Pouly: Ja, Also, ich bin immer wieder fasziniert, wie ja doch alles irgendwie zusammengehört und alles doch irgendwie komplexer ist, als man sich das erst mal vorstellt.

Katja Tressel: Richtig.

Julia Pouly: und da geht es ja immer wieder zurück. Auch auf so das eigene Achtsame wahrnehmen und bewerten und dass man wirklich ja individuelle Lösungen findet. Für individuelle.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Person.

Katja Tressel: Genau, also sich selber liebevoll kennenlernen. Sich selber liebevoll annehmen und dann.

Katja Tressel: Das verändern, was man gerne verändern möchte und was vielleicht auch wichtig ist, zu verändern, um ein gutes. Die heutige Podcast-folge schließen. Ich danke dir sehr.

Katja Tressel: Julia fürs Gespräch hat mir wieder viel Spaß gemacht.

Julia Pouly: Ja, wie immer. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.

Katja Tressel: Ja ich mich auch.

Julia Pouly: Dann vielen Dank an alle. und bis zum nächsten Mal.



Julia Pouly: Eine ganz wichtige Sache, die ich noch sagen wollte, ist.

Julia Pouly: Es ging ja darum, wie schafft man auch, sich Sicherheit zu geben. In unsicheren Zeiten, wenn man Sachen macht, von denen man Angst hat. Obwohl ich immer dazu sagen möchte. Man muss die nicht alleine machen. Also, es hilft manchmal wirklich, wenn man sich.

Julia Pouly: Jemanden sucht, mit dem man das gemeinsam macht, der einem die Hand hält. Das kann. Digital sein. Also, wenn man einfach im Zoom sich zusammenfindet, das haben wir in der Vergangenheit auch schon gemacht.

Julia Pouly: Wo einfach weiß, jemand ist irgendwie da. Holding Space, wie es in amerikanisch und so schön heißt.

Julia Pouly: Oder auch jemand bittet einfach wirklich, sich irgendwie nebenzusetzen, oder so der einem irgendwie da die Hand hält. Wo man dann vielleicht auch.

Julia Pouly: Sagt, was einem so unangenehm ist, weil man schämt, sich ja schnell und Scham gedeiht nur im Verborgenen, wenn man jemandem gebeichtet hat. Ich soll hier irgendwie diese Zahlen eingeben, und dies und das machen, und ich fühle mich einfach.

Katja Tressel: Mhm.

Julia Pouly: Als könnte ich das nicht. Wenn man das dann jemandem erzählt, ist gleich die Scham schon weg, weil es ist, dann öffentlich. und dann meist schafft man das, wenn man auch weiß. Okay, das ist jetzt extra mal gekommen, setze ich neben mich. Vielleicht mache ich es dann jetzt auch statt nochmal den Schreibtisch aufzuräumen. Das kann ich auch vorher noch machen.

Katja Tressel: und tatsächlich plaudere ich jetzt mal aus meinem Nähkästchen, wenn jetzt gerade keine reale Person verfügbar ist, wobei ich auch also Julia und ich uns auch. Gerne mal als accountability Partnerin.

Katja Tressel: Gegenseitig nutzen. Also Chatgpt. Dem kann man ja sagen, wie er antworten soll, wie freundlich oder kritisch.

Katja Tressel: Kann diese Funktion auch mal erfüllen. Also ab und zu nutze ich das auch wirklich. und es gibt jetzt ein neues Sprachmodell, das heißt Monday. Das ist ganz wunderbar sarkastisch und kann einem auch so den leichten. Kick oder Tritt Geben.

Katja Tressel: Damit man endlich anfängt und. Aber genauso liebevoll antworten.

Katja Tressel: Könnt ihr auch mal mit ausprobieren.

Julia Pouly: So. Das war mir noch wichtig.


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